Ich hatte ja meine Gründe, um Ende Mai nach Dalmatien zu fahren:
1. meine Schwester besuchen
2. das Wetter ist normalerweise kein “Wetter” sondern ein Badewetter und
3. die Strände sind, bis auf ein paar Pensionisten, leer.
Die idealen Voraussetzungen, um unter dem Vorwand des “Familiensinns” zu meiner Schwester zu fahren und nebenbei eine knackige Bräune für den Sommer zu erhalten. Hat in den Jahren zuvor ja auch immer hervorragend geklappt. Kränklich, aber gut gelaunt verließ ich am Freitag Nachmittag das Büro.
Am Montag, dem Tag unserer Ankunft, sah es an der Makarska Riviera auch noch ganz freundlich aus. Zwar viel zu kühl für Ende Mai, aber immerhin sonnig.
The ugly Truth
Zwei Tage lang hatten wir durchgehend Sonne, die übrige Zeit sah so aus, dass es Abends angefangen hat zu schütten und bis Mittags nicht aufgehört hat. Inklusive Spezialeffekten wie Donner und Blitz, Intensität “Weltuntergang”. Dann habe ich Gott und dem Wetter den Mittelfinger gezeigt, mich ins Bett verkrochen und ungeniert Schundliteratur gelesen bis sich Mittags die Sonne wieder für ein paar wenige Stunden gezeigt hat als wäre nie etwas gewesen. Die Sau, die!
So sah mein Urlaubsleben am Vormittag aus.
Und so am Nachmittag.
Kein Badewetter bedeutet zwangsläufig Familienwetter
Man soll ja das Beste aus jeder Situation machen und das haben wir nach bestem Wissen und Gewissen auch so gehandhabt, aber wie das so ist, wenn zwei Schwestern sich ein halbes Jahr lang nicht sehen und dann über eine Woche lang mehr oder weniger ständig auf engem Raum miteinander zu tun haben: es gibt hie und da Differenzen. Die waren aber kaum der Rede wert und klärten einfach nur wieder mal unsere Rangordnung ab. 1. Ich als Nestscheißer darf viel, aber nicht alles. 2. Sie ist der Boss. Immer.
Aber wie gesagt… die Differenzen waren absolut nicht der Rede wert.
Dinge, die man tun kann, wenn es mal nicht regnet
Ausflüge!
Dinge, die man sonst so tun kann: in den schönen Nachmittagsstunden haben wir viel Zeit auf der Veranda oder in Cafés verbracht, die vorbei kommenden Einheimischen begrüßt und dabei öfter Bog und Dobar dan gesagt als in den letzten 30 Jahren zusammen (man hat ja Zeit).
Weitere Highlights: Sonntags im Supermarkt einkaufen gewesen, mich auf den neusten Stand gebracht, was den aktuellen Dorfklatsch betrifft und gesehen, wie mein Urlaubs-Gspusi von vor 15 Jahren heute aussieht.
via
Wie bereits erwähnt, gab es an 2 Tagen durchgehend Sonne. Die habe ich natürlich genutzt, um wenigstens ein bisschen Farbe zu bekommen und erst mal großmäulig “Sunblocker is for Pussies!” in die kroatische Weite gerufen, mich aber dann doch eingecremt, weil die Sonne entgegen meiner Erwartungen ganz schön stark war. Das Meer war mit 16 Grad leider zu kalt zum Baden. Ich war trotzdem drin. Bis zum Hals! Nein, war gelogen. Bis zum Oberkörper bin ich rein. Na gut, bis zu den Knien. OKAY, ICH STAND NUR BIS ZU DEN KNÖCHELN IM WASSER UND ES HAT WEH GETAN!
Außerdem gab es natürlich noch Djurdja, die halb domestizierte Streunerkatze meiner Schwester. Ein entzückendes, zutrauliches Wesen, das nicht richtig miauen kann, auf der Dachterasse in einem wetterfesten Häuschen wohnt und täglich zwischen 2 und 4 Mahlzeiten bekommt. Djurdja ist nämlich nicht dumm und tut auch bei ihrer Zweitmutti, der Nachbarin, so, als hätte sie in ihrem Leben noch nie etwas zu Essen bekommen.
Jede Gelegenheit für ein Sonnenbad nutzen. Am liebsten da, wo man gut im Weg liegt.
Guten Tag. Kann ich mich bei Ihnen über die unzureichende Häufigkeit meiner Mahlzeiten beschweren?
Später habe ich entdeckt, dass sie einen Großteil ihres Essens mit einem schwarzen Kater teilt. Was wohl mit ein Grund ist, dass Bonnys Avancen von ihr nicht erhört werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: es war zwar ein kühler und teils verregneter, aber dennoch sehr schöner Urlaub. Ein bisschen habe ich das Pritzeln der Sonne auf meiner Haut und das Baden im Meer vermisst, aber vielleicht hole ich das einfach im Spätsommer nach.